Trotz der kritischen Gesundheitslage in den letzten zwei Jahren konnte unser Verein alle seine Angebote aufrechterhalten. Unser Dank gilt daher in erster Linie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die ihre Aufgaben weitergeführt haben, obwohl die Arbeitsbedingungen nicht einfach waren. Wir sind umso zufriedener, als alle unsere Dienste stark in Anspruch genommen wurden und wir täglich feststellen mussten, dass sich die Gesundheitskrise auf die Familienbeziehungen auswirkt. Die Aufrechterhaltung unserer Unterstützungsangebote bei gleichzeitiger Anpassung an die gesundheitlichen Anforderungen in einem Kontext, der viele Menschen in ihrem Beziehungsleben belastet hat, ist sinnvoll und entspricht voll und ganz den Zielen unserer Organisation.
Unsere Organisation ist sehr reaktiv und hat sich dafür entschieden, während des ersten Lockdowns (Mitte März bis Ende April 2020) die Präsenzberatungen in unserer Abteilung für Säuglingspflege und Elternberatung beizubehalten. Die von Kinderkrankenschwestern geleitete Einrichtung ist mit den Gesundheitsmaßnahmen und dem erforderlichen Hygieneverhalten bestens vertraut. Wir hielten es für vorrangig, dass die Familien bei der Entdeckung ihres Kindes weiterhin Unterstützung in ihrer Elternschaft in Anspruch nehmen können, sie ist in diesem besonders anspruchsvollen Lebensabschnitt unerlässlich. Diese Option ermöglichte es unseren Fachkräften auch, zu Hause, bei Familien präsent zu sein, bei denen die Anspannung und der Druck des Lockdowns zusätzlich schwächten und - ohne Unterstützung und Intervention von außen - manchmal den Schutz des Kindes und seine gute Entwicklung gefährden konnten.
Während des Lockdowns in der unsere anderen Dienste (Beratung, Mediation und As'trame) nicht in der Lage waren, Vor-Ort zu arbeiten, hat unser Team seine Reaktionsfähigkeit und Kreativität unter Beweis gestellt: Einrichtung von Online-Beratungen und Entwicklung von spezialisierten, von Fachleuten geleiteten telefonischen Bereitschaftsdiensten. Diese verschiedenen Maßnahmen führten dazu, dass die Verbindung zu den von uns begleiteten Paaren, Familien, Eltern und Kindern beibehalten blieb, wenn auch in einer anderen Form. Unser telefonischer Bereitschaftsdienst hat gezeigt, wie wichtig und gut das Zuhören und die telefonische Unterstützung sind. Viele Krisensituationen, Konflikte und Meinungsverschiedenheiten konnten konstruktiv und im Sinne des familiären Gleichgewichts gelöst werden - in welcher Form auch immer. Auch konnten wir, da wir unsere Partner sehr gut kennen, die Betroffenen an die richtigen Stellen weiterleiten.
Wir setzten die Erlaubnis zu Vor-Ort-Gesprächen (Ende April 2020), sofort um. Diese Form unserer Tätigkeit ist seither immer beibehalten worden, wobei wir auch die Möglichkeit von Gesprächen per Videokonferenz in unser Angebot aufgenommen haben, auf diese Weise schliessen wir besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen nicht aus. In der überwiegenden Mehrheit der Fälle, haben die unsere Dienste in Anspruch nehmenden Paare, Familien, Eltern und Kinder weiterhin eine Begleitung und Unterstützung in Anwesenheit bevorzugt. Durch die Aufrechterhaltung aller Aktivitäten, sowohl mit den Klienten als auch im Rahmen von Partnerschaften und Netzwerken, konnte - trotz des Kontexts - eine gute Arbeitsenergie geschaffen werden, während gleichzeitig die technologischen Fortschritte und die bessere Kenntnis dieser wertvollen Instrumente genutzt wurden.
Wir möchten diesen Bericht nutzen, um in erster Linie allen Familien, die uns ihr Vertrauen schenken, unseren Partnern, dem Kanton - genauer gesagt der DSAS (SEJ und SSP) -, den Gemeinden und der Loterie Romande, zu danken. Auch zählt unser Verein jedes Jahr auf Spenden, und wir danken den Kirchengemeinden, Serviceclubs und privaten Spendern·innen, die unsere Arbeit anerkennen und unterstützen. Unser Verein besteht aus diesem komplexen und reichen Geflecht und kann so seine Kompetenzen entfalten.
Dank der Bereitstellung durch die Gemeinden und/oder Pfarreien, in denen unser Dienst für Säuglingspflege und Elternberatung tätig ist, können wir bürgernahe Beratungen an diesen verschiedenen Orten anbieten: Freiburg-Stadt, Granges-Paccot, Marly, Schönberg und Villars-Vert. Vielen Dank für diese sehr geschätzte logistische Hilfe.
Neu! "Das Kind und die psychische Fragilität eines Elternteils"
20. März 2022, 08:30
"Das Kind und die Trauer"
20. Mai 2022, 08:30 – 12:00
"Das Kind und die Trennung"
24 November 2022 / 08:30 - 12:00
Formatrices:
Caroline Naef Grisel, Monica Loup,
intervenantes
Mehr Info: www.officefamilial.ch/de/astrame
Unsere Sensibilisierungsmodule für Fachleute werden jedes Jahr angeboten. Auf Anfrage bietet unser Team auch Weiterbildungen/Sensibilisierungen an, welche die Bedürfnissen der jeweiligen Institutionen, Vereine und Partner angepasst sind.
Insbesondere haben wir im Jahr 2021 4 halbtägige Weiterbildungen zum Thema «Das Kind und die Trennung seiner Eltern» für das ganze Team der Kinderbetreuung des Bezirk Greyerz durchgeführt.
Mit der App auf Ihrem Handy,
Geben Sie den Code ein und hopp!
VIELEN DANK!
Während den Jahren 2020 und 2021, haben die Kinderkrankenschwestern 3629 im Jahr 2020, und 3297 im Jahr 2021 Beratungen für Kinder im Alter von 0 bis 4 Jahren und ihren Eltern durchgeführt. Die Ehe- und Familienberatung führte 729 Gespräche im Jahr 2020, und 829 Gespräche im Jahr 2021, mit dem Ziel, den Paaren und Familien einen Raum zu bieten, um ihre Beziehung zu hinterfragen, neue Gleichgewichte zu finden und Entscheidungen zu treffen. Im Rahmen der Familienmediation haben 457 Mediationssitzungen im Jahr 2020, und 571 im Jahr 2021 die Erarbeitung von Vereinbarungen gefördert, die die Bedürfnisse jedes Einzelnen bei Trennung, Scheidung und/oder Familienkonflikten respektieren. As'trame Freiburg hat 97 Familien im Jahr 2020 und 99 Familien im Jahr 2021 bei Lebensereignissen betreut, die ihren Alltag erschüttert haben. Insgesamt wurden 408 Sitzungen im Jahr 2020, und 695 Sitzungen im Jahr 2021 durchgeführt, die entweder mit der Trennung der Eltern, der schweren Krankheit eines Angehörigen, der psychischen Fragilität eines Elternteils oder dem Tod eines Familienmitglieds, oder einer wichtigen Person, zusammenhingen. Das As'trame-Team führte 2020 und 2021 eine Erzählgruppe für Kinder durch, die der Gewalt zwischen ihren Eltern und/oder Schwiegereltern ausgesetzt waren. Im Jahr 2021 nahmen zum ersten Mal Kinder zwischen 5 und 8 Jahren an der Erzählgruppe teil.
Während der gesamten Gesundheitskrise führte unsere Abteilung für Säuglingspflege und Elternberatung Beratungen nur nach Terminvereinbarung durch, um den gestellten Anforderungen gerecht zu werden und optimale Bedingungen für die Aufnahme von Eltern und Kindern zu bieten. Diese Vorgehensweise wurde von den Eltern sehr geschätzt, da sie so nicht warten mussten und sicher einen Termin hatten. Aufgrund der sehr positiven Erfahrungen der Eltern und der Familien mit dieser Vorgehensweise, haben wir beschlossen, unsere Sprechstunden für Säuglings- und Kleinkinderpflege nur noch nach Terminvereinbarung anzubieten. Wir sind nicht nur in den Räumlichkeiten der Familienberatung präsent, sondern auch in Marly, Granges-Paccot, Villars-Vert und Schoenberg. Wir hoffen, ab 2022 einen Raum zu finden, um Beratungen in Givisiez anbieten zu können. Um weiterhin sehr gut erreichbar zu sein, unser oberstes Ziel, gibt es zahlreiche Möglichkeiten, Termine zu vereinbaren (per Telefon, E-Mail, am Empfang vorbeischauen). Unsere Kinderkrankenschwestern setzen ihre Arbeit fort, um in schwierigen Situationen, die besondere Aufmerksamkeit und einen engen Kontakt mit den Familien erfordern, Unterstützung zu leisten.
Um Personen, die sich für eine Trennung und/oder Scheidung entscheiden, eine bessere Orientierung zu bieten, haben Freiburg für alle und das Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann und für Familienfragen (BGF) eine Broschüre erstellt, die jede·m·r Einzeln·en·er eine Orientierungshilfe in einem manchmal als Labyrinth empfundenen Prozess bietet. Unser Verein war ein bevorzugter Partner bei der Ausarbeitung dieser Broschüre, die die verschiedenen Etappen einer Trennung und/oder Scheidung veranschaulichen, und das damit verbundene juristische Vokabular besser zu verstehen hilft. So erhalten die Betroffenen, aber auch die Fachleute, ein erstes Werkzeug, um die Herausforderungen und die verschiedenen möglichen Schritte zu erfassen. Die Familienberatung, die sehr oft um Rat bei Fragen im Zusammenhang mit Trennung und/oder Scheidung gebeten wird, ist sehr zufrieden, dass ein besonderer Schwerpunkt auf diese Fragen gelegt wird. Indem wir sowohl Mediationen bei Trennungen als auch Unterstützung für die gemeinsame Elternschaft nach der Trennung und spezielle Unterstützung für die betroffenen Kinder anbieten, ist unser Verein bestrebt, die Ex-Partner·innen in dieser Lebensphase bestmöglich zu begleiten. Dies ist umso wesentlicher, als die meisten Personen, die sich an uns wenden, Eltern sind und in erster Linie den Wunsch haben, bei ihren gemeinsamen Kindern weiterhin gut zu "funktionieren". Die Nachfrage nach Familienmediation hat seit 2020 zugenommen und wir hoffen, dass wir bald von einer Erhöhung der finanziellen Unterstützung profitieren werden, um erschwinglichere Preise und eine bessere personelle Ausstattung für die Begleitung die sich an uns wendenden Familien anbieten zu können. Wir sind überzeugt, dass es vorrangig ist, diese Unterstützung anzubieten und sie allen zugänglich zu machen, da dies einen starken Einfluss auf die Qualität der Aufrechterhaltung von Familienbeziehungen nach einer Trennung hat.
Infos de l'Etat de Fribourg sur la séparation
Laden Sie die Broschüre herunter
Unser langjähriges Engagement (2007) in der kantonalen Kommission gegen Gewalt in Paarbeziehungen und ihre Auswirkungen auf die Familie sowie die Projekte, die wir in den letzten Jahren entwickelt haben, um Kinder, die Gewalt ausgesetzt sind, besser zu unterstützen, haben uns dazu veranlasst, verstärkt mit den Vereinen zusammenzuarbeiten, die Opfer (Frauenhaus - OHG-Zentrum) und Täter (EX-pression) unterstützen, um gemeinsam eine integrierte Vision für den Umgang mit Gewalt zu entwickeln, da Täter·innen und/oder Opfer de facto in Paar-, Familien- und Trennungsbeziehungen verstrickt sind und die jeweiligen Kompetenzen unserer drei Vereine dazu beitragen können, Gewalt besser zu bekämpfen und ihr vorzubeugen. Im Herbst 2021 haben die drei Vereine einen ganzen Tag lang zusammengearbeitet, um Maßnahmen und Zusammenarbeit zu verbessern. Wir werden diese vereinsübergreifende Arbeit mindestens während den zwei kommenden Jahren fortsetzen. Ebenso hat sich unser Team bei der letzten Ausstellung "Stärker als Gewalt" stark engagiert und mehrere Besuche mit Jugendlichen der Sekundarstufe II begleitet.
Seit dem zweiten Halbjahr 2021 erhält unser Verein vom Eidgenössischen Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann (EBG) im Rahmen der Finanzhilfen nach der Istanbul-Konvention Unterstützung, um Kinder, die häuslicher Gewalt ausgesetzt sind, zu stärken und die Arbeit mit Familien, die von Gewalt in der Partnerschaft betroffen sind, zu verbessern. Unser Dank gilt dem EBG für die Anerkennung unserer Arbeit.
Chantal Valenzuela-Schwaller, directrice
Nicole Ballaman, collaboratrice administrative
Alyssia Schaefer, apprentie employée de commerce
Samuel Ballaman, aide de bureau (dès août 2021)
Peter Mauron, bénévole
Marianne Barras
Nadia Dewarrat
Barbara Hertli
Katia Trechsel Soboul (dès nov. 2021 - projet BNF)
Nadia Dupont
Rosalie Deneen (dès avr. 2021)
Isabelle Moulin
Elsa Rumpf (dès avr. 2021)
Chantal Valenzuela-Schwaller
Monica Loup
Monika Schumacher
Julie Beney Chardonnens
Anne Dumoulin (dès jan. 2021)
Monica Loup
Caroline Naef Grisel
Claire Moix
Catherine Stalder Kunetka
Benjamin Gasser, Président / Präsident
Françoise Bastons Bulletti
Bertrand Georges
Stéphane Renz
Ludovico Rusca
Marie Schäfer
In den letzten zwei Jahren haben wir unsere Aktivitäten in verschiedenen Netzwerken, Arbeitsgruppen, Kommissionen usw. fortgesetzt. Diese Arbeit ermöglicht es uns einerseits, die verschiedenen kantonalen Systeme gut zu kennen, und andererseits, unsere Anliegen sowie unsere Erfahrungen, die sich aus der täglichen Betreuung in unseren verschiedenen Diensten ergeben, weiterzugeben.
So hat unser Verein insbesondere seine Zusammenarbeit mit folgenden Stellen fortgesetzt:
Wir sind 2021 beigetreten zu:
Über unsere vier Dienste entwickelt unser Verein im Laufe der Jahre wertvolle Kompetenzen und relevante Synergien, um Familien, Paare, Eltern und Kinder in unserem Kanton zu begleiten. Wir sind sehr zufrieden, dass unsere Leistungen anerkannt werden und wir intensiv sowohl mit dem Freiburger Vereinswesen als auch mit den staatlichen Stellen, Kantonen und Gemeinden, zusammenarbeiten.
Die Gesundheitskrise hat die bereits bestehende Prekarität in unserem Kanton aufgedeckt und verstärkt. 81 Freiburger Verbände, darunter die Familienberatung, haben sich mobilisiert und an der Ausarbeitung des Manifests für Würde im Kanton Freiburg mitgewirkt. Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger haben das Manifest unterzeichnet.
Konkret werden 7 dringende Maßnahmen gefordert, damit prekäre Lebensverhältnisse nicht zum Schicksal werden:
Prekarität betrifft nicht nur Geld, sie betrifft auch die Verletzlichkeit und Zerbrechlichkeit der Existenz und trägt zum Ausschluss am Teilhaben am sozialen Leben von Menschen, Paaren, Familien und Kindern bei. Genau wie in unserer Verfassung festgehalten, glauben wir, dass "die Stärke der Gemeinschaft́ sich am Wohl des Schwächsten ihrer Mitglieder misst" und dass unsere Gesellschaft die Mittel bereitstellen muss, um alle zu integrieren".
https://dignite-fribourg.ch/
Auf Westschweizer Ebene arbeiten wir aktiv mit der Stiftung As'trame zusammen und haben von ihrer Erfahrung profitiert, um - dank der Unterstützung von Gesundheitsförderung Schweiz - unser neues Angebot für Kinder und/oder Jugendliche zu entwickeln, die mit einem Elternteil aufwachsen, der psychisch fragil ist, und/oder an einer Sucht leidet. Unser As'trame-Team wurde im Jahr 2020 in diesem neuen Ansatz geschult. Zwischen 2020 und 2021 konnten bereits 100 Sitzungen stattfinden, wodurch 25 Familien von dieser Unterstützung für ihre Kinder und/oder Jugendlichen profitieren konnten.
Innerhalb unseres Kantons haben wir eine sehr sinnvolle Partnerschaft mit der Angehörigenhilfe des FNPG aufgebaut, die ebenfalls diese Art von Unterstützung anbietet. Sie ist ergänzend zu dem, was wir bei As'trame Freiburg anbieten. Im Juni 2021 hat uns das Amt für Gesundheit - im Rahmen des Brunch der Gesundheitsförderung - die Möglichkeit gegeben, unsere jeweiligen Angebote vorzustellen und rund 50 Fachleute zusammenzubringen, die alle daran interessiert sind, die Erfahrungen von Kindern, die in einem solchen Umfeld aufwachsen, besser zu berücksichtigen. Wir freuen uns sehr auf die Fortsetzung dieser für unseren Kanton innovativen Aktivitäten, sie versprechen eine konstruktive Zusammenarbeit mit unseren Partnern im Bereich der psychischen Gesundheit.
Aufwachsen mit einem psychisch labilen und/oder suchtkranken Elternteil
Unsere As'trame-Referentinnen haben ausserdem an der Ausarbeitung eines neuen Sensibilisierungsmoduls für Fachpersonen zum Thema: Das Kind und die psychische Schwäche seines Elternteils gearbeitet. Dieses neue Modul wird ab 2022 jedes Jahr angeboten.
Weitere Informationen zu unseren Sensibilisierungsmodulen